„Dass Aldi Themen wie Qualität oder Tierschutz im Rahmen der aktuellen Preisdebatte überhaupt anspricht ist nicht nur arrogant, es stellt eine Verbrauchertäuschung höchsten Grades dar!“ Heftig kritisiert Georg Schlagbauer, Landesinnungsmeister des Fleischerverbandes Bayern, die Preissenkungen bei Fleisch- und Wurstwaren im Discountbereich und schließt sich damit den Aussagen des Bauernverbandes an.
„An Qualität und Tierschutzstandards gibt es keine Abstriche.“ So äußerte sich Aldi zu aktuellen Preissenkungen bei Wurst- und Fleischwaren, die zwischen 2,5 und 10 Prozent betragen. Obwohl nach der Ankündigungen anderer Discounter wie Lidl die Senkungen kritisierten und dabei vor allem das Tierwohl ansprachen, zogen sie innerhalb einiger Tage nach und verstärkten somit das Preisdiktat gegenüber den Landwirten.
„Hier wird seit Jahren eine Preisspirale in Gang gesetzt, bei der es nur Verlierer geben wird“, so Landesinnungsmeister Schlagbauer. An erster Stelle steht der getäuschte Verbraucher, der mit „Tierwohl-Labels“ und falschen Slogans wie „handwerkliche Herstellung“ getäuscht werde. Von qualitativ hochwertigen Produkten könne keine Rede sein, denn die Landwirte müssen die Senkungen auffangen. Weiterhin leide die regionale und damit nachhaltige Wertschöpfung vor Ort. „Der Trend zu riesigen Massenställen wird somit befeuert und gutes Fleisch zur Luxusware“, so Schlagbauer. Er sieht auch die Gefahr weiterer Lebensmittelskandale, die durch die Billig-Preis-Politik gefördert werden.
„Wir fordern deshalb nicht nur von der Politik, sondern vor allem von den Verbraucherschutzverbänden, sich bei diesem Thema einzumischen“, so der Landesinnungsmeister, der gern zu zielführenden Gesprächen bereit ist. „Hier steht wirklich die Qualität auf dem Spiel und nicht die Etikettierung oder eine gerissene Fliese!“